Johannes Brahms
Beziehungszauber
in der Villa Brahms und digital
»Beziehungszauber« – was für ein Wort in Zeiten der
Pandemie! Ein Sehnsuchtswort nach Zeiten der eingeschränkten Kontakte, ohne
Reisen zu Freunden und Verwandten, ohne gemeinsamen Konzert- oder
Museumsbesuch… Umso passender, dass das Brahms-Institut nun Exponate präsentiert, denen der
Zauber einer Beziehung innewohnt: Rund 60 wertvolle Musikhandschriften, Widmungswerke, Briefe und
Fotografien aus der Lübecker Sammlung zeichnen das Beziehungsgeflecht
rund um den Komponisten Johannes Brahms nach.
Erstmalig zeigt das Brahms-Institut dabei eine Schau parallel digital
(seit 30. April) und in Präsenz in der Villa Brahms (ab 30. Juni). Die
Besucherinnen und Besucher begegnen wichtigen Freunden und Förderern
auf dem Lebensweg des Komponisten: Theodor Avé-Lallemant, dem Ehepaar
Schumann oder Hans von Bülow. Der »Beziehungszauber« entfaltet sich auch
beim Betrachten der Frauenportraits, die der zeitlebens
unverheiratete Brahms in seiner Fotosammlung verwahrt hat. Schließlich
konzentriert sich die Ausstellung auf Widmungskompositionen von engsten
Vertrauten und Kollegen – Joseph Joachim, Clara Schumann, Johann
Strauss, Hans Huber, Carl Reinthaler – und damit auf Werke, in denen
sich Brahms spiegelt. Häufig beziehen sich die Brahms gewidmeten Werke
auf bevorzugte Gattungen bzw. populäre Werke des Komponisten, wie etwa
seine
Ungarischen Tänze WoO 1 oder Walzer op. 39.
Auch wichtige grafische Werke wie die Brahms-Phantasie
von Max Klinger sind von Brahms‘ Werk inspiriert. Im pantheonartigen
Wintergarten der Villa Brahms zeigen die aufgestellten Büsten, wie
divergent Johannes Brahms von bildenden Künstlerinnen und Künstlern
wahrgenommen wurde: von den naturalistischen Bildnissen der
Brahms-Zeitgenossen Tilgner und Küchler über die Portrait-Büste von Ilse
Conrat für ihr Wiener Brahms-Grabmal bis hin zu den neueren
Interpretationen von Arno Breker und Milan Knobloch, die im ausgehenden
20. Jahrhundert entstanden sind.
Die Gäste in der Lübecker
Ausstellung erleben die Faszination der beziehungsreichen
Sammlungsstücke in den frisch restaurierten historischen Räumlichkeiten
des ehemaligen Landhauses. Sie sind zum Verweilen an den Hörsäulen mit
Musikbeispielen im Wintergarten eingeladen, wo der Blick in den
historischen Eschenburg-Park weit mehr als nur ›schöne Kulisse‹ ist.
Die digitale Schau bietet dagegen andere Anreize, die ›hinter Glas‹ nicht möglich sind: Blättern in Autografen, der Blick auf die Rückseiten von
Fotografien, das unmittelbare Hören von Musik beim Betrachten
historischer Noten. Somit kann sie auch eine Vertiefungsmöglichkeit na
ch dem Ausstellungsbesuch vor Ort darstellen.
Für alle Personen ist das Tragen eines medizinischen Mund- und Nasenschutzes für die gesamte Dauer des Aufenthalts verpflichtend vorgeschrieben. Außerdem müssen Ihre Kontaktdaten erfasst werden.
Aufgrund der aktuellen Lage kann es kurzfristig zu Änderungen kommen. Bitte informieren Sie sich vor Ihrem Besuch über ggf. aktualisierte Hygieneauflagen auf unserer Website www.brahms-institut.de.
Johannes Brahms
Beziehungszauber
in der Villa Brahms und digital
Opening Times:
ab 30. Juni: Mi, Sa und So je 14-18 Uhr und online unter www.brahms-institut.de
Initial Opening:
30.04.2021
Conception:
Prof. Dr. Wolfgang Sandberger,
Stefan Weymar M. A.