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Autografe

Handschriften aus der Feder Brahms'

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Der Autografen-Bestand ist das Herzstück der Institutssammlung. 16 Musikmanuskripte von Brahms, darunter so prominente wie das 83 handschriftliche Seiten umfassende Klavierquartett Nr. 2 A-Dur op. 26 (siehe oben) oder der 5. Satz des Deutschen Requiems (»Ihr habt nun Traurigkeit«) im Klavierauszug, werden hier aufbewahrt.

Die Musikhandschriften spiegeln die von Brahms eigenhändige, schriftlich fixierte Werkgestalt. Im Publikationsprozess bildet das Autograf häufig selbst die Stichvorlage für den Druck, falls kein Kopist für eine Abschrift beauftragt wurde.

Wie am Beispiel des Liedes Liebesglut op. 47 Nr. 2 von Johannes Brahms deutlich wird, lassen sich an Autografen oft interessante Einblicke in die Kompositionswerkstatt gewinnen. »Korrespondierende Markierungen mit Rötel (Kreuze) belegen, dass dieses Autograf der Stichvorlage als Grundlage gedient haben muss. [...] Interessanterweise hat Brahms dieses leidenschaftliche Lied in verschiedenen Tinten notiert. Die ersten 66 Takte sind in schwarzer Tinte geschrieben, in Takt 67 und 68 bleibt die linke Hand des Klaviersatzes schwarz, während die rechte in etwas hellerer, brauner Tinte notiert ist – wie sodann der ganze Schlussteil. Während die ersten beiden Strophen in schwarzer Tinte als Reinschrift gelten können (fast ohne Korrekturen), scheint der Schlussteil spontaner aufgeschrieben zu sein, wie die vielfältigen Korrekturen belegen« (Wolfgang Sandberger im Ausstellungskatalog Johannes Brahms – Zeichen, Bilder, Phantasien, S. 48; vgl. dazu auch Patrimonia 292: »Liebesgluth«).

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